Ein Thema, das mir schon lange am Herzen liegt.
Und eines, das viele Fragen aufwirft – vor allem, wenn man mit viel Liebe und Achtsamkeit Edelsteine auswählt, verarbeitet oder verschenkt.
Ich möchte heute ganz offen mit dir teilen, was ich in den letzten Monaten zu diesem Thema recherchiert, hinterfragt und erkannt habe.
💭 Der Wunsch nach „ethisch korrekt“
Wir alle wünschen uns Reinheit.
Nicht nur in der Schönheit der Steine, sondern auch in ihrer Herkunft.
Denn wer mit Kristallen arbeitet oder sie trägt, möchte oft auch sicher sein, dass sie auf faire, respektvolle Weise zur Welt gebracht wurden. Dass niemand darunter leiden musste – weder Mensch noch Natur.
Der Begriff „ethisch abgebaut“ klingt dabei wunderbar… aber: Was bedeutet das eigentlich genau? Und kann man das wirklich garantieren?
🔍 Was ich herausgefunden habe
Ich habe mich intensiv mit meinen Händler:innen, kleinen Familienbetrieben und verschiedenen Quellen auseinandergesetzt. Dabei wurde mir eines schnell klar:
Es ist nahezu unmöglich, zu 100 % sicherzustellen, dass ein Edelstein wirklich ethisch und fair abgebaut wurde.
Warum?
• Der Abbauprozess beginnt oft mit dem Einsatz von Maschinen und Sprengstoffen – schon hier stellt sich die Frage: Wer hat diese hergestellt, unter welchen Bedingungen?
• In den Minen selbst herrschen teils unüberschaubare Verhältnisse. Selbst bei Betrieben, die sich um Fairness bemühen, passieren viele Dinge im Verborgenen – sobald niemand mehr hinschaut.
• Auch der Weitertransport, das Schleifen und Trommeln der Steine, sowie die Verarbeitung geschehen oft über viele Zwischenstationen hinweg – jede davon mit ihren eigenen Herausforderungen und Unsicherheiten.
• Und viele kleine Shops (so wie meiner) verlassen sich auf Angaben ihrer Lieferant:innen – nicht selten ohne zertifizierte Nachweise.
Das ist keine Anklage, sondern eine ehrliche Bestandsaufnahme.
💬 Warum ich das so klar kommuniziere
Ich habe für mich entschieden:
Solange ich es nicht mit voller Überzeugung belegen kann, werde ich meine Kristalle nicht als „ethisch“ oder „fair“ bezeichnen.
Denn ich möchte mit meiner Arbeit nicht einfach ein schönes Gefühl verkaufen, sondern etwas Echtes und Ehrliches schaffen.
🌱 Und jetzt?
Wir leben in einer Welt, in der vieles nicht fair ist – das gilt für Edelsteine genauso wie für Kleidung, Elektronik, Lebensmittel und mehr.
Aber das bedeutet nicht, dass wir ohnmächtig sind.
Was wir tun können:
• Bewusster konsumieren
• Weniger, aber dafür mit mehr Wertschätzung kaufen
• Den eigenen Verbrauch regulieren
• Kleinbetriebe unterstützen
• Spenden, teilen, weitergeben
• Und: offen über solche Themen sprechen
🫶 Mein Weg: transparent, achtsam, lernend
Ich liebe Edelsteine. Und ich liebe es, mit ihnen zu arbeiten.
Aber ich möchte gleichzeitig auch immer wieder neu hinsehen. Hinterfragen. Und dazulernen.
Wenn du Gedanken oder Fragen zum Thema hast, freue ich mich sehr über deinen Kommentar oder deine Nachricht.